Kationische Tenside - Unterrichtsstunde vom 17.06.2016 - ch11 - Grundkurs




Mitschrift von Rebecca Dangel vom 17.06.2016


 

Weichspüler sind Waschhilfsmittel, die eingesetzt werden, um den bei trocknender Wäsche auftretenden Effekt der Trockenstarre zu unterbinden. Meist werden der Wäsche zusätzlich Duftstoffe und optische Aufheller zugefügt. Ein Nebeneffekt ist die Reduktion elektrostatischer Aufladung von Synthetikfasern. Weichspüler werden der Wäsche im letzten Spülgang der Maschinenwäsche zugesetzt. In manchen Produkten befinden sich unter anderem auch Cyclodextrine, welche schlechte Gerüche neutralisieren, indem sie sie „isolieren“.

 

Wirkungsweise

Weichspüler sollen dem Effekt entgegenwirken, dass sich die Wäsche nach dem Waschen in der Maschine und anschließendem Trocknen in unbewegter Luft hart anfühlt. Dieses Trockenstarre genannte Phänomen hat seine Ursache in der Ausbildung von elektrostatischen Wasserstoffbrückenbindungen zwischen den Cellulosefasern. Die kationischen Tenside des Weichspülers dringen in die Faser ein, verbinden sich mit den negativen Ladungen und schwächen so die Wechselwirkungen. Durch die so verminderte Steifheit des Wäschestücks vermindert sich der Kraftaufwand beim Bügeln und der Tragekomfort wird erhöht.

Umweltverträglichkeit

Die heute eingesetzten kationischen Esterquats werden aus tierischen und pflanzlichen Fetten hergestellt und sind leichter abbaubar als das noch Anfang der 1990er Jahre verwendete Distearyldimethylammoniumchlorid (DSDMAC). Das Umweltbundesamt weist jedoch darauf hin, dass „schädliche Effekte auf Wasserorganismen nur dann ausgeschlossen werden können, wenn eine biologische Abwasserreinigung garantiert und das direkte Eindringen ins Gewässer ausgeschlossen ist“.

Entsprechend der EU-Detergenzienverordnung EG/907/2006 von 2006[1] müssen alle Tenside, d.h. auch Tenside in Weichspülern, vollständig biologisch abbaubar sein.[2]

Nachteile

Weichspüler können durch ihre chemische Struktur eine wasserabweisende Wirkung haben, die sich jedoch durch die Wahl der Chemikalien vermeiden lässt. Die wasserabweisende Reaktion kann bewirken, dass „weichgespülte“ Handtücher, Wollpullover, Unterwäsche, Nachtgewand, Bettwäsche etc. langsamer oder weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Daunenschlafsäcke sollten deshalb auf keinen Fall mit Weichspüler gewaschen werden, Schlafsackhersteller empfehlen meist die Verwendung einfacher Kernseife inenthärtetem Wasser. Bei Funktionskleidung aus synthetischen Fasern, wie sie besonders im Sport häufig eingesetzt werden, können Weichspüler die Oberfläche der Kleidung verschließen. Der Abtransport des Schweißes vom Körper nach außen ist dadurch nicht mehr gewährleistet.

Inhaltsstoffe wie Duftstoffe und Lösemittel können allergische Reaktionen hervorrufen.

Kationische Tenside reagieren mit waschaktiven anionischen Tensiden zu einer hydrophoben Verbindung, die mit weiterem Tensideinsatz ausgewaschen werden muss. Der Einsatz von Weichspülern bedingt deswegen bei der nächsten Wäsche einen entsprechend erhöhten Waschmittelverbrauch.

 

Seite „Weichspüler“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 8. April 2016, 06:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weichsp%C3%BCler&oldid=153278639 (Abgerufen: 16. Juni 2016, 15:23 UTC)


Der Download des Podcasts "Wie macht Weichspüler Wäsche weich?" ist im Juli 2016 möglich unter folgender Url:

 

http://www.standort-ludwigshafen.basf.de/group/corporate/site-ludwigshafen/de/news-and-media-relations/podcasts/chemical-reporter/softener