Zusammensetzung eines Vollwaschmittels

Zusammensetzung eines Vollwaschmittels - Mitschrift vom 6.05.2020 


 

Filmtipp:

 

Waschmittel - Chemie hoch 100
https://www.youtube.com/watch?v=ymStEpXwGdo



Alle Waschmittel enthalten folgende Komponenten:

 

Tenside sind der waschaktive Hauptbestandteil von Waschmitteln. Sie machen, je nach Waschmittel, einen Anteil von rund 20 bis 30 % aus. Verwendung finden anionische (z. B. lineare Alkylbenzolsulfonate (LAS), sekundäre Alkansulfonate (SAS), Fettalkoholsulfate (FAS), und Methylestersulfonate (MES)) und nichtionische Tenside (z. B. Fettalkoholpolyglycolether (FAE) und Zuckertenside).

 

Wasserenthärter erzeugen weiches Wasser. Zwar bilden sich bei heutigen Tenside ohnehin keine Kalkseifen mehr, allerdings schädigen die beim Trocknen entstehenden Calcium- und Magnesiumsalze die Textilstrukturen.

 

Als Wasserenthärter finden insbesondere Zeolith A (wasserunlöslich, Pulverwaschmittel) und auch Schichtsilikate (wasserunlöslich, Pulverwaschmittel) sowie Citrate (wasserlöslich, Flüssigwaschmittel) Verwendung.

 

Sogenannte Builder unterstützen (neben anderen Funktionen) diese mineralischen Enthärter. Wasserenthärter verhindern Kalkablagerungen in der Waschmaschine. Zusätzliche Wasserenthärter sind bei Verwendung üblicher Waschmittel nicht nötig. Allerdings sind die Wasserenthärter entscheidend für die sekundäre Waschleistung (Verhinderung von Vergrauung) und gehören somit zu den waschaktiven Substanzen.

 

Waschalkalien erhöhen den pH-Wert der Waschlauge. Damit quellen die Fasern auf und der Schmutz lässt sich leichter ablösen.

 

Enzyme, z. B. für die Entfernung von eiweiß- stärke- und fetthaltigen Flecken. Sie wirken unterschiedlich gut bei niedrigen und/oder mittleren Waschtemperaturen und werden bei hohen Temperaturen zerstört (denaturiert). (Amylasen spalten Stärke, Lipasen spalten Fette, Proteasen spalten Eiweiße und Cellulasen spalten Zellulose, um die Rauigkeit von Baumwolltextilien zu vermindern.)

 

Schmutzträger halten den abgelösten Schmutz in der Schwebe und verhindern, dass er sich wieder auf der Wäsche niederlegt. → Carboxymethylcellulose beschichtete Baumwollfasern gegen Schmutz.

 

Kernseifen und Silikone regulieren als Entschäumer die Schaumentwicklung.

 

Duftstoffe überdecken den Eigengeruch des Trägers der Kleidung.

 

Stellmittel oder Rieselsalze wie z. B. Natriumsulfat halten pulverförmige Waschmittel während der Lagerung pulverförmig und dienen als kostengünstiges Streckmittel. Waschmittel mit der Bezeichnung Konzentrat enthalten weniger Streckmittel. Die Wirkstoffe sind weniger verdünnt.

 

Zusätzliche Inhaltsstoffe

Bleichmittel entfernen nicht auswaschbare, farbige Verschmutzungen, z. B. von Früchten oder Blut. Es sind Bleichmittel auf Wasserstoffperoxidbasis, wie z. B. Natriumperborat. Sie wirken besonders gut bei hohen Waschtemperaturen und sind in Pulverwaschmitteln vorhanden. Eine Einarbeitung in flüssigen Systemen ist bisher nicht erfolgt, da die Bleiche in einem gelösten Zustand die Enzyme inaktivieren würde.

 

Bleichaktivatoren erhöhen die Wirksamkeit der Bleichmittel bei niedrigen Temperaturen. Dafür kommen N-Acetylverbindungen zum Einsatz, die mit Peroxiden Anionen der Peressigsäure bilden, die dann als eigentliches Bleichmittel wirken. Als N-Acetylverbindung wird im Wesentlichen Tetraacetylethylendiamin (TAED) verwendet.

 

Optische Aufheller sind fluoreszierende Stoffe, die Weißes weißer erscheinen lassen. Bei farbigen Textilien kann sich durch die Aufheller der Farbeindruck verändern. Optische Aufheller sind häufig in Flüssigwaschmitteln anzutreffen, um die fehlende Bleichwirkung anteilig zu kompensieren.

 

Bleichstabilisatoren verhindern den unkontrollierten Zerfall der Bleichmittel während der Lagerung und beim Einsatz des Waschmittels. Omnipräsente Spuren von Schwermetallen fördern die schnelle Freisetzung des Sauerstoffs. Phosphonate können die Schwermetalle binden.

 

Konservierungsmittel sind bei pulverförmigen Waschmitteln nicht nötig, da mikrobakterieller Befall wegen Wassermangels kaum vorkommt.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Waschmittel



Zusatzinformation - Bleichmittel

 

Allen Bleichmitteln gemein ist der Angriff auf farbige konjugierte π-Elektronensysteme. Beim Bleichen der meisten Naturfasern wird auch die Faser geschädigt, der Polymerisationsgrad nimmt ab. Das Bleichmittel ist nicht in der Lage, zwischen den unerwünschten braunen Alterungsprodukten und den erwünschten Fasermolekülen zu unterscheiden. Bleichmittel greifen die farbgebenden Substanzen an, indem sie die Chromophore zerstören

 

 

 

Wasserstoffperoxid

 

mit der Formel H2O2 wird zur Bleiche von Textilfasern, wie Baumwollstoffe und Flachsfaser (Leinen) verwendet, die heute überwiegend damit gebleicht werden. Es kann ebenfalls zum Bleichen von Holzstoff und Zellstoff verwendet werden, ist aber im Vergleich zu wirtschaftlicheren Bleichmitteln zu teuer.

 

 

 

Perborate

 

waren für Persil namensgebend. In jüngerer Zeit wurden zudem Percarbonate verwendet. Sie haben in wässriger Lösung die gleiche Wirkung wie Wasserstoffperoxid, sind aber als Feststoff besser zu lagern. Für den Zusatz in Waschmitteln ist dies vorteilhafter.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Bleichen#Bleichmittel


 

Zusatzinformation – Optische Aufheller

 

Optische Aufheller (umgangssprachlich Weißmacher, auch Weißtöner) sind fluoreszierende Substanzen, deren Funktion die Steigerung des Weißgrads, insbesondere durch Kompensation des Gelbstichs, von Materialien ist.

 

 

Optische Aufheller benötigen für ihre Wirkung Ultraviolettstrahlung.

 

Besonders bei kräftiger Sonne und bei klarem, blauem Himmel im Freien oder unter geeigneter künstlicher Beleuchtung (mit hohem UV-Anteil) wirkt das Weiß dann weißer.

 

 

Fluoreszenz ist die Ursache der aufhellenden Wirkung der optischen Aufheller.

 

Aufheller sind Substanzen, die aus dem unsichtbaren Ultraviolett (bei 290–400 nm) absorbieren und nach intramolekularem Zwischenspiel den größten Teil der absorbierten Energie im sichtbaren Licht wieder emittieren.

 

 

Durch die Emission von zusätzlichem, blauem Licht steigt die Remission (Farbsättigung) über 100 %, dadurch erscheint das Grundmaterial heller (weißer als weiß).

 

 

Zusätzlich ergibt die additive Zumischung blauen Lichtes eine Überdeckung von Gelbtönen. Im Übrigen wirkt ein blaues (kühles) Weiß intensiver, es wird leichter mit Hochweiß assoziiert. Der „Grauschleier“ wird besser verdeckt als bei leicht rot- oder grünstichigem Weiß.

https://de.wikipedia.org/wiki/Optische_Aufheller