Übersicht: Titration zweiprotoniger Säuren im Vergleich
1) H2SO4 |
(2) H2SO3 |
(3) H2CO3 |
(pKs1= -3 pks2= 2,0) |
(pKs1=1,8 pks2= 7,0) |
(pKs1=6,5 pks2= 10,4) |
Bei der Schwefelsäure H2SO4 (pKs1= -3 pks2= 2,0) liegt der (1 und der 2. pks-Wert, also der 1. und 2. mögliche HÄP) zu niedrig, um einen ersten erkennbaren ÄP zu erzeugen.
Zweiprotonige Säuren zeigen dann zwei Äquivalenzpunkte, wenn die pKS-Werte weit getrennt im mittleren pH-Bereich liegen.
Dies ist z. B. bei der Schwefeligen Säure H2SO3 (pKs1=1,8 pks2= 7,0) der Fall.
Ein 1. ÄP wäre bei pH = (1,8 + 7) : 2 = 4,4 und ein 2. ÄP bei ca. (7 + ca.14*) : 2 = ca.10,5 denkbar.
Δ pH zwischen 1. mögl. HÄP und 2. mögl. HÄP: 7,0 - 1,8 = 5,2
Δ pH zwischen 2. mögl. HÄP und hohem pH-Wert am Ende: ca. 14* - 7 = 7
=> ausreichende große Sprünge für ÄP sind möglich
Auch in der Kurve der H2CO3 (pKs1=6,5 pks2= 10,4) sind 2 ÄP erkennbar.
Ein 1. ÄP bei pH = (6,5 + 10,4) : 2 = 8,45 und ein 2. ÄP bei ca. 10,4 + ca 14 * = ca. 12,2 denkbar.
Δ pH zwischen 1. mögl. HÄP und 2. mögl. HÄP: 10,4 - 1,8 = 5,2
Δ pH zwischen 2. mögl. HÄP und hohem pH-Wert am Ende: ca. 14* – 12,2 = 1,8
=> 2. ÄP gerade noch erkennbar, wenn c(NaOH) = 1 mol, aber nicht mehr, wenn c(NaOH) = 0,1 mol/l ist.
* Maximalwert = 14, wenn c(NaOH) = 1 mol/l
Betrachten wir die Titration der Schwefeligen Säure H2SO3 genauer:
Wenn in einer Kurve zwei Äquivalenzpunkte deutlich erkennbar sind, dann kann man für die Berechnung der Konzentration entweder den einen oder den anderen ÄP heranziehen.